Unseren letzten Ausflug in Kiwiland machen wir auf die Insel Waiheke. Eine Stunde Überfahrt mit dem Boot von Auckland. Vor Ort stellen wir fest, daß die Inselrundfahrten bereits für den ganzen Tag ausgebucht sind. Da hat das Kreuzfahrtschiff, das im Hafen von Auckland liegt, wohl zugeschlagen. So kaufen wir uns ein hop on hop off-Busticket, mit dem wir drei Bustouren über die Insel machen können. Nach dem Einstieg in den zweiten Bus sind wir dann eigentlich schon bedient. Voller Bus, wir sehen kaum etwas und der Busfahrer hat auch keine rechte Lust uns viel zu erzählen. Er ist ein ganz untypischer Vertreter für einen neuseeländischen Busfahrer. Außerdem sprechen uns die verschiedenen Ausstiegsstationen auf der Insel auch nicht wirklich an. Schöne Sandbuchten sind ja gut und schön – aber bei schlechtem Wetter?!
Aber bald darauf steigen wir in den dritten, merklich leereren Bus um, der uns auf eine Sightseeingtour über die Insel bis zum östlichen Ende mitnimmt. Die Busfahrerin erzählt gutgelaunt Anekdoten über die Insel und wir können eine herrliche Landschaft genießen. Am Bootsanleger an der Ostseite der Insel machen wir einen kurzen Stop. Ich lasse mir den Wind, der hier ganz kräftig bläst, um die Nase wehen. Türkisblaues Wasser. Wellen. Herrlich! Und dann geht es zurück in die Inselmitte. Die Insel ist keine 10 Kilometer lang, so daß die Rückfahrt nicht allzulange dauert.
Wir gönnen uns ein kleines Mittagessen in einem Cafe, bevor wir dann den nächsten hop on hop off-Bus nehmen. Nun wollen wir doch noch ein paar der Weingüter besuchen, die es auf dieser Insel wie Sand am Meer gibt. Fast 30 Weingüter sind hier angesiedelt, die vorrangig roten Wein wie Bordeuax, Syrah und Cabernet Sauvignon produzieren. Auch Chardonnay und Sauvignon Blanc werden angebaut, aber das Klima scheint insbesondere für Syrah besonders geeignet zu sein, denn die Syrah-Weine der Insel werden regelmäßig ausgezeichnet. Das erste von uns angelaufene Weingut „the Hay Paddock“ ist eher eine Touristen-Schnell-Weinverkostung. Eine kleine Weinbar quasi in einem Container oberhalb der Weinberge und praktisch keine Erklärung zu den Weinen. Oder sieht man uns den Weinlaien-Status so sehr an?! Aber viel wichtiger: der Wein ist lecker.
Von hier aus machen wir uns auf einem kleinen privaten Wanderweg, der zwischen den Weinreben hindurchführt, auf den Weg zum nächsten Weingut. Da der Weg länger dauert als angenommen und wir nicht mehr allzuviel Zeit haben bis der letzte Bus zur Fähre fährt, lassen wir das zweite Weingut, das wir unten im Tal sehen, sprichwörtlich links liegen. Und besuchen das dritte Weingut: Miro Vineyards. Die Weinverprobung findet in dem Cafe/Restaurant Casita Miro statt. Eine sehr gute Entscheidung von uns. Das Restaurant hat ein tolles Ambiente. Wir werden am Weinverkostungstresen von der italienischen Küchenchefin persönlich bedient und bekommen 5 verschiedene Weine mit viel Liebe und italienischem Temperament sowie vielen Erklärungen serviert. Dazu gönnen wir uns ein paar spanische Tapas, die als Beilage angeboten werden. Erste Sahne (sozusagen)! Und ein toller Abschluß eines etwas durchwachsenen Tages.
Mit der 6 Uhr-Fähre fahren wir dann zurück nach Auckland. Packen. Morgen mittag gehen unsere Flüge. Für Ela geht es zurück nach Hause und ich fliege fast zeitgleich weiter nach Australien.