Heute habe ich mit meiner Trekkinggruppe einen Ausflug zur Laguna Churup gemacht. Von 3.800 Metern Höhe sind wir teilweise steil bergan und mit einigen kleinen Kletterpassagen bis zur Laguna Churup, auf 4.450 m gelegen, aufgestiegen. Höhenakklimatisation für unseren übermorgen startenden Trek, die Huayhuash-Umrundung in 10 Tagen.
Eine herrliche Landschaft hat uns bei unserer Tagestour begleitet. Gestern Abend hat es in den Höhenlagen geschneit und so hatten wir weiß überzuckerte Gipfel und kleinere Gletscherzungen im Blick. Oben an der Lagune angekommen hatten wir eine tolle Aussicht auf den Berg Churup mit 5.495 m Höhe.
Und während wir unseren Mittagssnack auf einer hoch gelegenen Felsplatte einnehmen, fühle ich die Erde unter mir schwanken. Almut sitzt neben mir, schaut mich an und fragt ‚Spürst du das auch?‘ ‚Ja, die Erde bewegt sich.‘ Auch wenn ich kurzzeitig dachte, daß es nicht die Erde ist, die sich bewegt, sondern daß mir schummrig wird. Wir fragen unseren Guide, ob er das Erdbeben auch spürt. ‚Erdbeben? Habt ihr Pisco statt Wasser in euren Trinkflaschen?‘ kommt die ermunternde Antwort. Alle schauen uns groß an und erklären uns für übergeschnappt.
Nun, wir steigen nach unserer Mittagspause wieder ab. Es gibt ein leckeres Lunchpaket am Bus zu essen. Ein bißchen Coca-Tee dazu. Soll gut für die Höhenanpassung sein – ob’s hilft? Auf jeden Fall ist viel Flüssigkeit trinken gut. Dann geht es zurück nach Huaraz. Eine warme Dusche. Die letzte für die nächsten 10 Tage. Noch einmal das Duschen ausgiebig genießen. Anschließend bummele ich noch ein wenig durch Huaraz bevor wir uns zum Abendessen treffen.
Und siehe da. Unser Guide Michael informiert uns, daß es in der weiteren Nachbarschaft von Huaraz, in dem östlich gelegenen Ort Pucallpa ein starkes Erdbeben mit einem Wert von 6,8 gegeben hat. Hatten Almut und ich uns doch nicht getäuscht. Andererseits verzichte ich das nächste Mal auch gerne auf’s ‚Recht haben‘, wenn ich dieses schwankende Gefühl unter mir nicht noch einmal erleben muß.
Von meinen Erlebnissen auf dem 10-tägigen Trek werde ich dann in einigen Tagen berichten. Bis dahin – Funkstille.