Vulkan Irazú

Gestern morgen früher Aufbruch zum Vulkan Irazú, der mit 3.432 m der höchste Vulkan in Costa Rica ist. Kurz vor der Einfahrt in den Nationalpark Irazú ein kurzer Abstecher, um einen Blick auf den Vulkan Turrialba zu erhaschen. Nicht spektakulär, aber netter Anblick; alles ruhig. Heute, einen Tag später, hatten wir den Turrialba von einer anderen Seite wieder im Blick – er zeigte sich mit einer dünnen Rauchsäule. Mit weit über 100 Vulkanen in Costa Rica denke ich beim Spaziergang durch einen der oberhalb liegenden Krater des Irazú darüber nach, dass unter meinen Füßen das Magma brodelt.

Der Irazú zeigt sich leider ohne den spektakulären Ausblick auf Karibik und Pazifik, aber trotzdem frei von Wolken mit schöner Rundsicht. Natürlich ein Blick in den Hauptkrater mit Kratersee. Der Kratersee ist nicht mehr so gut gefüllt, wie ich es von vielen Bildern kenne. Die aus dem Vulkaninneren aufsteigenden Gase haben die Wasserfarbe teilweise von grün zu einem senfgelb verändert. Ein faszinierender Anblick, bei dem mir nicht wirklich bewusst ist, dass es sich bei dem See um einen Säuresee handelt. Es besteht das Risiko, dass die dünne Kraterwand bricht und Millionen von Tonnen Gestein abrutschen und der Säuresee ausfließt. Und erst recht hatte ich mir bisher keine Gedanken darüber gemacht, dass solche Kraterseen eine enorme Menge von Kohlendioxid produzieren und freisetzen, wie ich inzwischen in einem Artikel von scinexx.de gelesen habe. Trotz alledem ein schöner Ausflug, der mit einem Mittagessen und Besuch im Vulkanmuseum ausklingt. Im Vulkanmuseum bekommen wir einen Film über den Irazú und seinen letzten großen Ausbruch 1963 vorgeführt. Das kleine private Museum wird von einer seit fast 100 Jahren am Vulkan ansässigen Familie geführt. Der Film ist auf Spanisch, aber – erstaunlicherweise, wie ich finde – mit deutschen Untertiteln. Ich fühle mich unwillkürlich an das kleine Sturmflutkino auf der Hanswarft auf Hallig Hooge in der deutschen Nordsee erinnert.

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